Auf den Spuren der Stoffbahnen
Vor ein paar Wochen habe ich bereits über die Textilindustrie in Kambodscha berichtet. Nun befinde ich mich auf den Spuren der Restbestände und überproduzierten Stoffbahnen und wie fair Fashion Labels verhindern, dass diese auf dem Müll landen. Im Blog Post dieser Woche geht es weiter über die Textilproduktion in Kambodscha und was ich in meiner Zeit dort erlebe.
Kambodscha ist ein Produktionsland für viele Modemarken. H&M zum Beispiel lässt hier Modemassen in teilweise riesigen Fabriken produzieren. Dabei ist es bei Fast Fashion Marken oft so, dass in letzter Minute die Farbe eines Designs geändert wird um dem aktuellen Trend zu entsprechen oder ein geplantes Kleidungsstück doch nicht in Produktion geht. So bleiben die Lieferanten auf bereits produziere Stoffe sitzen. Stoffe die aus wertvollen Rohstoffen mit viel Energie und Wasserverbrauch angbegaut und hergestellt wurden. Aber was passiert mit diesen Stoffen? Ich habe mich auf die Suche gemacht.
Der Weg führt in den Außenbereich der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh. Hier werden diese Stoffe die nicht mehr gebraucht oder überproduziert wurden von einheimischen Händlern aufgekauft und in riesigen Stofflagern abgelegt. Hier werden sie zu Kilopreisen an jene verkauft die sie brauchen können. Familien, Schneidereien oder Fair Fashion Labels wie Good Krama. Good Krama versucht möglichst viele ihrer Stoffe aus diesem so genannten „Dead Stock“ (toter Bestand) aufzukaufen um zu verhindern, dass sie auf den ohnehin schon überquellenden Mülldeponien in Kambodscha landen. Alles Mögliche ist dabei, von Meter langen Stoffahnen bis hin zu bereits kleinen Resten, zugeschnittenen Shirts und Etiketten von bekannten Marken (dieses Mal habe ich Nike, H&M Disney Labels gefunden die zum freien Verkauf standen).
In diesen Stofflagern gibt es alle möglichen Arten von Materialien und man muss genau hinschauen um das richtige zu finden. Um etwas Bestimmtes zu bekommen wird dann auch mal auf Stoffberge geklettert, oder mit aller Kraft gezogen Es ist stickig und staubig aber die Anstrengungen lohnen sich, denn man kann richtige Schätze finden. Das Problem hierbei ist aber, dass nur bestimmte Mengen eines Stoffes verfügbar sind und diese vielleicht nicht für die Anfragen der Kunden ausreichen. Aber dafür sind es besondere und manchmal auch Einzelstücke die hier ein neues Leben bekommen.
Oft kommt das Team von Good Krama mit einem genauen Plan was benötigt wird und dann geht das Suchen und der Qualitätsvergleich los. Aber manchmal bekommen sie auch hier Inspiration für neue Kollektionen. Hinter jedem Kleidungsstück steckt also eine Geschichte aus sorgfältig ausgesuchten Stoffen wofür viel Schweiß gelassen wurde und das noch bevor die Produktion der eigentlichen Kleidungsstücke losgeht. Nach einer Woche in Kambodscha habe ich schon viel erlebt und gesehen und ich bleibe weiterhin auf den Spuren der fairen und nachhaltigen Mode.
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