Ein Tag im Weberdorf
Bereits vor ein paar Wochen haben wir über die Kunst der handgewebten Seide aus Kambodsha berichtet. Dieses Mal hat Jana ein Weberdorf in der Takeo Provinz von Kambodscha besucht um The Weavers Project kennen zu lernen und zu sehen wie diese Alternative zur Arbeit in den Bekleidungsfabriken funktioniert. Lest hier was sie erlebt hat.
Ende April ist es in Kambodscha etwa 35 Grad und an so einem normalen Dienstag machen wir uns auf den Weg in die Takeo Provinz etwa 2 Stunden von der Hauptstadt entfernt. Zuerst fahren wir noch auf asphaltierten Straßen doch als wir irgendwann nur noch auf Sandwegen fahren und schon fast glauben wir hätten uns verfahren, sehen wir ein Haus auf der rechten Seite in dem Frauen winkend an Webstühlen sitzen. Am Ende der Straße heißt uns das groß gemalte Schild:“Hope for Happiness Welcomes You“ im Weaving Village von „The Weavers Project“ willkommen. Als wir das Auto abstellen kommt auch schon Linda, die Gründerin des Weaving Village und Gastgeberin des anliegenden Homestays lächelnd auf uns zu.
Es ist heiß und somit lädt Linda uns ein in ihrem Innenhof Platz zu nehmen. Bei einer kleinen Abkühlung beantwortet sie unsere ersten Fragen:
The Weavers Project gibt es nun seid 5 Jahren. Alles hat angefangen mit 6 Weberinnen, mittlerweile sind es über 10. Die Frauen hier sind hoch talentiert in ihrem Handwerk und erpicht darauf neue, kompliziertere Webtechniken zu lernen. Sie alle kommen aus der Nachbarschaft und haben teilweise vorher in den großen Bekleidungsfabriken arbeiten müssen um ihre Familien zu ernähren. Im Gegensatz dazu haben sie bei Linda eine flexible Arbeit gefunden, die es ihnen erlaubt sich trotzdem um die Familie und die kleinen Kinder zu kümmern. Mit flexiblen Arbeitszeiten können sie kommen und gehen und auch wiederkommen wie es am besten passt. So weben sie hier 6-7 Stunden am Tag und kreieren wunderschöne, farbenfrohe Stoffe und Schals die weltweit verkauft werden.
Linda zeigt uns stolz das Weberhaus und wir sind beeindruckt wie schnell die Weberinnen die Garne durch den Webstuhl jagen. Es ist schön zu sehen, dass sie wirklich Spaß an ihrer Arbeit zu haben scheinen und untereinander quatschen und lachen. Kurz vor Mittag kommt ein kleiner Junge angelaufen um Mama zum Mittag abzuholen, sie leben genau nebenan.
Während die Frauen Mittagspause machen schauen wir uns gespannt die naturgefärbten Garne an. Zwiebelschalen, Mangoschalen, Baumrinde, Blätter. Aus all dem zaubert Linda Farben für die Garne. Die Baumwolle, die den Frauen als Material dient, muss momentan noch importiert werden doch Ende des Jahres, erzählt uns Linda stolz, hoffen sie auf die erste Ernte ihrer eigenen biologischen Baumwolle.
Linda ist das familiären Verhältnisse zu ihren Angestellten sehr wichtig und so feiern sie auch das (zur Zeit des Besuches) anstehende kambodschanische Neujahrsfest gemeinsam mit dem ganzen Dorf.
Wer sich die Arbeit der Weberinnen selber mal ansehen und hautnah von The Weavers Project lernen möchte kann ein paar Tage im Gasthaus von Linda verbringen, den Tagesablauf der Weberinnen verfolgen und sich selber an den Webstuhl setzen. In einen der kleinen Bungalows auf ihrem Hof umgegeben von Palmen und einem Schwimmteich mit Wasserlilien erlebt man die absolute Ruhe fern ab von Trubel der asiatischen Großstädte.
Mehr Informationen hierzu findet ihr unter Cambodian Homestay
Photo Credits: Ilena Thea Kim
Instagram: Ilenatheakimphotographer
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